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Sukkusucht – wie es damals begann

Eine Schachtel Tabletten auf der "Sukkulenten Sucht" aufgedruckt ist - soll scherzhaft die Leidenschaft für Sukkulenten symbolisieren.

Es ist Sonntag, die Sonne scheint wieder und (ein Teil) meine(r) Sukkulenten sind auf den Balkon gezogen. Gestern Abend zogen plötzlich ein paar Gewitter auf, da musste ich schnell alles wieder herein räumen da mein Balkon leider nicht überdacht ist.

Letztens ist mir meine Wüstenrose vom Pflanzregal geknallt und die ganze obere Abdeckschicht lag auf meinem Balkon verteilt…
Der Pflanze ging es aber gut, nichts passiert.

Heute würde ich gerne über den Anfang vom Ende, äh ich meine den Anfang dieses wunderschönen Hobbies erzählen. Es ist noch gar nicht so lange her und doch habe ich schon unglaublich viel gelernt in dieser kurzen Zeit. Der Großteil meiner Sukkulenten hat die Zeit zum Glück überdauert, lach. Ich sage übrigens nie „Sukkus“ oder „Sukkis“, es ist ja so schon nerdig genug irgendwie, zumindest als Mann.

Es war einmal vor langer langer Zeit…

Vor etwa 15 Monaten… doch, kommt hin. Wie im vorherigen Blog erwähnt war diese arme einsame Haworthia von I*EA meine erste Sukkulente, man könnte fast sagen erste Pflanze. Ich hatte vorher nie Interesse an Pflanzen und erstrecht keine Ahnung davon.

Dann geschah auf einmal etwas auf der Fensterbank – aus der Haworthie kam plötzlich so ein komischer Stängel heraus, um es mit meinen damaligen Gedanken auszudrücken. Was könnte das bloß sein? Es sah merkwürdig aus und ich glaube ich hatte sowas vorher noch nie gesehen.

Nach etwa einer Woche war dieser Stängel nun schon etwas mehr als 10cm lang und ragte hoch empor. Irgendwann wuchs dann etwas am oberen Ende… eine Blüte? Eine Knospe? Nein, es war tatsächlich ein kleiner Ableger.

Da stand sie auf der Fensterbank

Was tat ich im Anschluss? Ich fing an zu recherchieren. Wie heißt diese komische Pflanze eigentlich? Ein Namensschild war nicht dabei und den Aufkleber, falls es je einen gab, hatte ich wohl entfernt. Irgendwann fand ich schließlich heraus wie das komische Ding nun heißt. Das war der Startschuss für meine Sukkulenten-Sucht.

Die Sammlung wächst

Etwa eine Woche später fragte mich eine gute Freundin ob ich nicht Lust hätte zu so einem lokalen Gartencenter mitzukommen. Warum nicht, dachte ich mir. Ohne, dass sich im Grunde etwas geändert hatte ging ich plötzlich mit anderen Augen in diesen Laden. Ich habe plötzlich auf die Pflanzen geachtet, nach ähnlichen Pflanzen gesucht.

Der Laden an sich war ziemlich heruntergekommen, aber die Preise haben wenigstens gestimmt… ich weiß noch, dass mich die Bromelien damals auch sehr fasziniert hatten, habe aber im Endeffekt darauf verzichtet mir davon eine mitzunehmen.

In meinem Einkaufskorb landeten stattdessen:

Eine Echeveria Shaviana, die auf einer Fensterbank steht.
Echeveria Shaviana
Typische kleine Kakteen und Sukkulenten, die man im Baumarkt erwerben kann.
Die neuen „Baumarkt“-Sukkulenten
  • Echeveria shaviana
  • Gasteria „little warty“
  • Haworthia truncata (vermute ich)
  • Euphorbia jansenvillensis
  • Astrophytum myriostigma (vermute ich)

Natürlich stand bei keiner der Sukkulenten der Arten-Name dabei… Qualitäts-Gartencenter halt. Tja, die Recherche gestaltete sich demnach schwierig ohne jegliche Anhaltspunkte. Von Echeveria und Co. hatte ich zuvor noch nie gehört. Stattdessen schickte ich Bilder der Pflanzen herum, fragte Freunde und Familie (nur die pflanzenaffinen, versteht sich) ob sie vielleicht eine Idee hätten.

Meine Mutter war sich damals ziemlich sicher bei einer der Pflanzen. Bei der Echeveria meinte sie selbstsicher: Das ist doch dieser Zierkohl. Könnte mich heute noch totlachen, aber damals hab ich ihr das natürlich geglaubt.

Herausforderungen für Anfänger – welchen Topf, welche Erde?

Als totaler Amateur hatte ich natürlich auch keinerlei Equipment zur Hand. Ich hatte nichts an Übertöpfen, nichts an Pflanztöpfen, keine Erde und keine Ahnung. Aber in dem Gartencenter hatten sie diese schicken schwarzen Übertöpfe… muss ja auch nach etwas aussehen.

Dann habe ich also – Achtung, jetzt wird es hart für manche – die Sukkulenten in Blumenerde getan… nein, das war noch nicht das schlimmste… weil es doch so nett aussah habe ich sie direkt in die Übertöpfe gepflanzt! Ja, wofür sollen diese Pflanzentöpfe überhaupt sein? Echt mal.

Naja, nach einiger Recherche zum Thema Pflege wechselte dann stetig meine Meinung. Ich glaube ich habe meine Sukkulenten nie so oft umgetopft wie in den paar Wochen. Kein Wunder, dass manche irgendwann beim weiteren Wachstum gestreikt haben.

Leider ist es auch so, dass es keine Universalien gibt. Manche sagen so – andere so. Und tatsächlich, Sukkulenten sind halt hart im Nehmen. Bei meinen Eltern gabs auch nur Blumenerde und ein vergessliches Dasein auf der Fensterbank. Hat es den Pflanzen geschadet? Njein. Gewachsen sind sie trotzdem.

Meilensteine eines Anfängers

Es folgte eine spannende Zeit. Ich durchkämmte alle möglichen Gartencenter nach Sukkulenten… je exotischer, desto lieber. Schnell war ich mit dem lokalen Angebot durch und fing an vermehrt im Internet zu schauen, bis ich zum ersten mal auf die ganzen Kakteenzüchter (mehr zu unter Nützliche Links) gestoßen bin – das war spannend!

Ich weiß nicht wie viele Stunden ich damals auf deren Websites verbracht habe… es waren einige. Parallel zu meiner wachsenden Sammlung fing ich auch an fleißig zu dokumentieren, aber dazu demnächst mehr.

Irgendwann gegen Mai 2017 wagte ich mich dann auch schon an erste Experimente… pünktlich zum Muttertag erstellte ich diese schöne Schale mit Sempervivum / Dachwurz / Hauswurz. Ein bisschen Sedum ist auch dabei, aber das hatte ich woanders geklaut.

Eine große Schale mit verschiedenen Arten von Sempervivum und Sedum.
Schale mit verschiedenen Arten von Sempervivum (Hauswurz) und Sedum (Fette Henne)

Ich fand es echt spannend zu beobachten, wie sich die Schale draußen hält. Zum Glück hatte ich inzwischen ein Gefühl für Substrat und dessen Verhältnis entwickelt. Die Schale existiert heute noch und sieht heute besser aus als je zuvor.

Meine erste Lieblingsfamilie: Echeverias

Es kristallisierte sich relativ schnell eine Vorliebe für Echeverias bei mir heraus. Ich war total fasziniert von der Form der Pflanzen – wie eine riesige Blüte sahen sie damals für mich aus. Auch die Tatsache, dass es so viele Hybriden und einige Unterarten gab fand ich total spannend. Je weiter ich in die Materie ging, desto mehr wurde mein Verlangen nach noch mehr Pflanzen entfacht. So sah meine Sammlung bereits nach wenigen Monaten aus:

Verschiedene Subarten von Echeverias

Echeveria agavoides und Echeveria „Perle von Nürnberg“ gibt es heute leider nicht mehr. Einmal Gießfehler, einmal schlimmer Wolllaus- und später Blattlausbefall :S

So liebe Leute, ich denke das genügt für heute. Ich hoffe ich konnte dir/ euch einen kleinen Einblick gewähren wie und warum sich bei mir damals diese Sammelleidenschaft entwickelt hat. Ich hoffe ihr seid nicht schon eingeschlafen 😉

Danke für’s Vorbeischauen und bis bald!

Gruß
EUPHORBEAR